In den Ambulatorien der VKKJ werden seit einigen Jahren verstärkt Autismus-Spektrum-Störungen (ASS) bei jungen Patientinnen und Patienten diagnostiziert. Entsprechend steigt daher auch die Nachfrage nach Behandlungs- und Therapiemöglichkeiten. Nun wurde die VKKJ von Stadt Wien und Wiener Gebietskrankenkasse (WGKK) mit der Errichtung eines „Autismus-Therapie und –Kompetenzzentrums“ beauftragt.

Im Gebäude in der Maria-Lassnig-Straße 2 entsteht das Autismus-Kompetenzzentrum.

Die neue Einrichtung entsteht im Sonnwendviertel in der Maria-Lassnig-Straße 2. Ab Frühjahr nächsten Jahres wird der Betrieb aufgenommen. Ab dann können dort bis zu 42 Kinder jährlich intensiv behandelt und gefördert werden. Das Angebot kann nach kinderfachärztlicher Überweisung mittels e-card kostenlos genutzt werden. Finanziert wird das Autismus-Kompetenzzentrum je zur Hälfte von unseren Partnern, der Wiener Gebietskrankenkasse (WGKK) und dem Fonds Soziales Wien (FSW).

Standort Sonnwendviertel

Das Autismus-Kompetenzzentrum wird an das Ambulatorium Sonnwendviertel der VKKJ in Wien-Favoriten angegliedert. Diese Einrichtung befand sich bisher in der Fernkorngasse und übersiedelte Anfang November 2019 in die neuen, größeren Räumlichkeiten in der Maria-Lassnig-Straße 2. Im selben Gebäude findet auch das Autismus-Kompetenzzentrum Platz. Der Standort liegt nahe dem Hauptbahnhof und ist mit Öffis sehr gut erreichbar.

Spezifische Förderprogramme

Kinder mit Autismus-Spektrum-Störungen (ASS) weisen unterschiedlich ausgeprägte Beeinträchtigungen vor allem in der sozialen Interaktion, in der Kommunikation und in der Wahrnehmungsverarbeitung auf. Zur Behandlung werden Autismus-spezifische Förderprogramme eingesetzt und mit therapeutischen Maßnahmen wie Ergo- oder Musiktherapie sowie Logopädie kombiniert.

Fokus liegt auf Früherkennung

Da eine Früherkennung und möglichst rasche Behandlung besonders gut unterstützen kann, wird der Schwerpunkt der Angebote im neuen Autismus-Kompetenzzentrum für Kinder bis zum Vorschulalter liegen. Betreut werden die jungen Menschen von einem multiprofessionellen Team aus verschiedensten Fachrichtungen.

Integriertes Versorgungsmodell

Besonders wichtig für den Behandlungsfortschritt ist die Einbeziehung der Eltern sowie die Zusammenarbeit mit Kindergarten, Schule und sozialen Institutionen. Auch dies ist wesentlicher Bestandteil des integrierten Versorgungsmodells im neuen Wiener Kompetenzzentrum. Die Vernetzung und Zusammenarbeit mit bestehenden, fachspezifischen Institutionen und Einrichtungen in Wien leistet einen weiteren Beitrag zu einer qualitativ hochwertigen Betreuung.

Kinder für die Zukunft bestmöglich rüsten

„Im entstehenden Autismus-Kompetenzzentrum bekommen Kinder bis 14 Jahre eine wichtige und notwendige Unterstützung, um sie für ihre Zukunft bestmöglich zu rüsten“, betont Sozialstadtrat Peter Hacker. „Das neue Kompetenzzentrum bietet für die jungen Kundinnen und Kunden ein umfassendes Betreuungs- und Unterstützungsprogramm. Ein weiteres Puzzlestück in der Versorgung von Kindern in Wien.“
Einfach, unkompliziert und kostenlos

WGKK-Obmann Alois Bachmeier betont: „Mit dem neuen Therapiezentrum bauen wir die medizinische Versorgung der Wiener Kinder und Jugendlichen weiter aus. Besonders freut es mich, dass der Zugang zur Behandlung einfach und unkompliziert ist. Die Kinder brauchen lediglich die Überweisung einer Kinderärztin oder eines Kinderarztes, um Leistungen im Autismus-Kompetenzzentrum in Anspruch nehmen zu können.“ Bachmeier unterstreicht weiters: „Für die Kinder und ihre Eltern fallen keine Kosten an. Alle Behandlungen im Autismus-Therapie- und Kompetenzzentrum werden über die e-card abgerechnet.“

Wichtige Förderung für die Jüngsten

„Es freut mich sehr, dass eine gemeinsame Finanzierung von FSW und WGKK zu Stande gekommen ist und wir damit einen wichtigen Teil für die Förderung der jüngsten Wienerinnen und Wiener beitragen können“, sagt Anita Bauer, Geschäftsführerin des Fonds Soziales Wien. Der FSW hat zusätzlich die Einrichtungskosten für das Kompetenzzentrum übernommen.

Wachsender Bedarf

Zufrieden darüber, dass es nun eine zentrale Anlaufstelle für betroffenen Kinder und Eltern gibt, zeigt sich VKKJ-Geschäftsführer Mag. Andreas Steuer: „Mit dem neuen Autismus-Kompetenzzentrum können wir dem wachsenden Bedarf Rechnung tragen und zugleich Synergien mit dem medizinisch-therapeutischen Angebot in unserem neuen Ambulatorium im Sonnwendviertel nutzen.“