Am 5. Oktober 1978 wurde das Ambulatorium Märzstraße der VKKJ vom damaligen Bundespräsidenten Dr. Rudolf Kirchschläger feierlich eröffnet. Am 4. Oktober 2018 feierte unsere Einrichtung – nunmehr unter dem Namen „Ambulatorium Wiental“ – fast auf den Tag genau ihren 40. Geburtstag. Auch diesmal gab es hohen Besuch: Wiens Gesundheits- und Sozialstadtrat Peter Hacker nahm an der Jubiläumsfeier teil und würdigte die Verdienste unserer Vereinigung.
„Es war mir wichtig dabei zu sein, weil Wien stolz auf die langjährige Arbeit der VKKJ sein kann“, schrieb Peter Hacker anschließend auf seiner Facebookseite.
Auch in seiner Festrede hob der Stadtrat den Erfolg der VKKJ und des Ambulatoriums Wiental/Märzstraße hervor: „Ich gratuliere den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der VKKJ für ihre großartige Arbeit“ sagte Hacker vor rund 100 Festgästen. „Eine Organisation zu gründen ist nicht so schwierig, sie aber 40 Jahre zu führen sehr wohl. Es ist keineswegs einfach, über einen derart langen Zeitraum immer wieder innovativ die Herausforderungen zu meistern.“
Arbeit von Menschen für Menschen
Es sei eine große Kunst, eine solche Organisation über so viele Jahre erfolgreich zu führen und das Interesse und die Innovationsbereitschaft der MitarbeiterInnen auf so hohem Niveau zu halten. Peter Hacker kennt die VKKJ seit vielen Jahren. Der frühere Leiter des „Fonds Soziales Wien“ weiß: „Sozialpolitische Einrichtungen sind nicht selbstverständlich. Wir müssen täglich darum kämpfen und Haltung zeigen. Es geht darum, Arbeit von Menschen für Menschen zu machen. Die VKKJ steht für diese Arbeit.“
Meilenstein und „erfolgreiches Startup“
Das Ambulatorium Wiental der VKKJ (Verantwortung und Kompetenz für besondere Kinder und Jugendliche) ist die erste und größte von heute zehn Einrichtungen der gemeinnützigen Vereinigung. Sie bildet einen „Meilenstein in der medizinisch-therapeutischen Versorgung“ und ist zugleich nach heutigen Maßstäben „ein höchst erfolgreiches Startup“. Darauf wies VKKJ-Geschäftsführer Mag. Andreas Steuer in seiner Begrüßungsrede hin.
Wegweisend war nicht nur das medizinisch-therapeutische Konzept mit seinem interdisziplinären Versorgungsgedanken. Auch das Finanzierungsmodell war neu und beispielgebend: Durch die Unterstützung von Wiener Gebietskrankenkasse (WGKK) und des „Fonds Soziales Wien“ aus Mitteln der Stadt Wien war von Anbeginn an die Behandlung auf Krankenschein, heute: e-card, möglich.
„Pionierzeit“ in der Märzstraße
Von einer „Pionierzeit“ während und nach der Gründung sprach Dozent Dr. Christoph Lesigang beim Festakt. Der Kinderfacharzt ist einer der Gründerväter der VKKJ und war der erste ärztliche Leiter des Ambulatoriums Märzstraße. Zur Zeit der Entstehung der VKKJ arbeitete Dr. Lesigang in der Universitätskinderklinik.
„Es hat damals kein Vorbild für eine solche Einrichtung gegeben. In der Kinderklinik gab es lediglich Physiotherapie, sonst nichts“, so Lesigang.
Gemeinsam mit seinem Team entwickelte er ein interdisziplinäres Therapiekonzept zur Betreuung besonderer Kinder und Jugendlicher mit begleitender Elternarbeit. Dieses hat bis heute Gültigkeit und Vorbildwirkung.
Dr. Lesigang leitete das Ambulatorium Märzstraße bis zu seiner Pensionierung im Jahr 1999. Weiters übernahm er auch die ärztliche Leitung des Ambulatoriums Amstetten bei dessen Gründung im Jahr 1995. Für seine Verdienste um die VKKJ wurde Christoph Lesigang im Rahmen der Feier die Ehrenmitgliedschaft verliehen.
„Als Mitbegründer der VKKJ hat Dr. Lesigang einen entscheidenden Beitrag zum Entstehen und zur Entwicklung einer der heute größten Einrichtungen auf dem Gebiet der medizinisch-therapeutischen Betreuung von besonderen Kindern und Jugendlichen geleistet. Mit der heutigen Ehrung zeichnen wir sein Engagement und seine Verdienste um Diagnostik und therapeutische Betreuung besonderer Kinder und Jugendlicher aus“, so VKKJ-Obmann Stefan Stadler und VKKJ-Geschäftsführer Andreas Steuer.
Von der Märzstraße in die Graumanngasse/Wiental
2009 erfolgte die Übersiedlung des Ambulatoriums innerhalb des Bezirks in die Graumanngasse 7. Seither firmiert die Einrichtung unter dem Namen „Ambulatorium Wiental der VKKJ“.
Wie es zu der Übersiedlung kam und was das Ambulatorium Wiental heute bietet, lesen Sie im Beitrag
Barrierefreie Diagnose und Therapie
Bildergalerie vom Festakt
Bilder: VKKJ