„Verantwortung und Kompetenz für besondere Kinder- u. Jugendliche“ lautet das Motto der VKKJ. Voraussetzung dafür ist ein fachlich und menschlich höchst engagiertes, multidisziplinäres Team. Wichtig ist aber auch die gute Vernetzung mit allen Einrichtungen, die für die Versorgung von Kindern und Jugendlichen von Geburt bis zum Erwachsensein verantwortlich sind. Wie dies in der Praxis aussehen kann, berichtet Prim.a Dr.in Susanne Katzensteiner, ärztliche Leiterin des Ambulatorium Amstetten:
„Aufgrund vieler neuer Entwicklungen sind wir hier besonders gefordert. So zeigt sich beispielsweise ein Anstieg an psychischen Erkrankungen bei Kindern und Jugendlichen. Damit rückt neben der notwendigen medizinisch-therapeutischen Versorgung auch die psychosoziale und sozialpädiatrische Versorgung immer mehr in den Vordergrund. Es sind gerade diese Problemstellungen, denen gegenüber wir uns oft hilflos fühlen“, so die Kinderfachärztin.
Eine Plattform für ALLE
Aus dieser Not heraus und in der Überzeugung, diese Vielfältigkeit an Fragestellungen nur in einem gut vernetzten System auffangen zu können, ist das Kinder- u. Jugendnetzwerk Mostviertel KIJUNEMO entstanden. Es soll eine Plattform für ALLE sein, für Familien und/oder Kinder/Jugendliche, die Hilfe suchen, ebenso wie für Fachpersonen aus allen Berufsgruppen (PädagogInnen, TherapeutInnen, ÄrztInnen, Krankenhäuser, Polizei, Jugendhilfe …), die sich eine Vernetzung wünschen. Auf der Homepage www.kijunemo.at finden sich Informationen und mögliche AnsprechpartnerInnen zu vielen Fragen und Problemen, die im Laufe der Entwicklung eines Kindes und dessen Familie auftreten können.
Das KIJUNEMO ist bezirksmäßig in wohnortnahe Netzwerke aufgeteilt, in denen sich 2x jährlich alle lokalen Fachpersonen zum Austausch treffen. Diese Ergebnisse werden in regelmäßigen Sitzungen des gesamten Netzwerkes Mostviertel weitergegeben, diskutiert und optimiert. Ergänzt werden die Netzwerktreffen durch hochwertige Vorträge aus den verschiedensten Bereichen.
Große Bereicherung und Perspektivenwechsel
Das Vernetzen der einzelnen Fachbereiche ist laut Dr.in Katzensteiner durch das KIJUNEMO deutlich erleichtert worden. Aber auch der Einblick in andere Institutionen und deren Arbeitsweise stellt eine große Bereicherung dar und erleichtert einen Perspektivenwechsel. Ein wichtiges Ziel wäre es solche Netzwerke österreichweit flächendenkend zu etablieren.
„Jede Familie, die ihr Kind unserer Institution anvertraut, profitiert von Begleitung, Therapie und Unterstützung in unterschiedlichster Art und Intensität- dabei bedarf es häufig eines großen Netzes aus verschiedensten Berufsgruppen und Institutionen. Einerseits für die Familien, aber auch für uns“, ist die ärztliche Leiterin überzeugt.
Das Ambulatorium Amstetten freut sich, eine „Masche“ in diesem stetig wachsenden Netz zu sein.
Titelbild: Das Bild wurde mit KI-Unterstützung erstellt. Ursprüngliche Quelle DALL-E von OpenAI.