In den Ambulatorien der VKKJ kommen verschiedenste Therapien zum Einsatz. Eine davon ist die Musiktherapie. Mit ihrer Hilfe werden besondere Kinder und Jugendliche bei der Eigenwahrnehmung gefördert. Auch die Fähigkeit, soziale Kontakte zu knüpfen, wird verbessert. Ein besonders innovatives Projekt wurde im Ambulatorium Liesing umgesetzt. Neben elektronischen und klassischen Instrumenten kamen auch neue Medien zum Einsatz.

In der Projektgruppe „Musik & neue Medien“ trafen sich vier Teilnehmende an drei aufeinander folgenden Tagen für jeweils vier Stunden. Geleitet wurden die Gruppentreffen von Musiktherapeut und Heilpädagoge MMag Robert Duda und Musiktherapeut Mag. Eugen Luz.

Vom Ton zum Orchester

Gestartet wurde mit einer Willkommensrunde am Mikrofon mit Endlos-Echofunktion. Das Mikrofon wurde im Kreis weitergegeben. Jeder Teilnehmende wählte einen Effekt aus und fügte ein Wort, einen Ton oder ein Geräusch in den sogenannten „Loop“ hinzu. Dabei wiederholte sich das akustische Signal über längere Zeit im vorprogrammierten Rhythmus. Allmählich entstand ein ganzes Orchester.

Sich selbst in rhythmischer Wiederholung und den verschiedensten Stimmverzerrungen zu erleben, machte sichtlich Spaß. Das Selbstwertgefühl der jungen Musizierenden wurde auf diese Weise gefördert. Zudem eröffnete die Technologie einen lockeren Umgang mit der eigenen Stimme und stärkte das Körperbewusstsein. Diese Übung erwies sich als so erfolgreich, dass sie auch an den darauffolgenden Tagen praktiziert wurde.

Breites Spektrum

Der größere Teil der Zeit wurde klassischen musiktherapeutischen Spielformen gewidmet. Musiziert wurde vorrangig mit elektronischen Instrumenten, auch DJing, das Abspielen von Tonträgern, gehörte dazu. Ebenso eingesetzt wurden Tablet- und Laptop-Programme, YouTube, Mp3 und Smartphones.

Doch auch traditionelle musiktherapeutische Instrumente wie Klavier, Gitarre und Schlagzeug wurden zum Klingen gebracht. Auf diese Weise entstand ein Spektrum an Improvisationen von Klassik bis hin zur Weltraum-Roboter-Zukunftsmusik.

Der letzte Projekttag stand im Zeichen des Songwritings und der Musikproduktion. Die gemeinsam erarbeiteten Songs wurden auf CD oder Mp3 aufgenommen. Dies verlangte eine konzentrierte und gut geplante Zusammenarbeit, was die Gruppe als Einheit forderte und zusammenschmiedete. Zu guter Letzt wurde auch noch das Tanzbein geschwungen.

Fazit

Wie bin ich und wie klinge ich? Was mag ich und was nicht? Diese Fragen fanden im Zuge dieses musiktherapeutischen Projektes Antworten. Zudem wurde ein integrativer und kreativer Umgang mit neuen Medien erlernt.

Über die Musik wurden soziale Kontakte geknüpft und dadurch verschiedene Möglichkeiten der Kommunikation und Zusammenarbeit erprobt. Die Erfahrungen aus diesem Projekt finden in die laufenden musiktherapeutischen Angebote der VKKJ Eingang.

Ambulatorium Liesing der VKKJ

Kategorien: TherapieWien