7.147 besondere Kinder und Jugendliche wurden 2019 in den Ambulatorien der VKKJ medizinisch-therapeutisch versorgt. 3.712 junge Menschen waren es in Niederösterreich, 3.435 in Wien. Was sich hinter diesen Zahlen verbirgt, geht aus dem aktuellen Jahresbericht unserer Vereinigung hervor. Zehn Beiträge bieten einen Einblick in unsere neun Ambulatorien und unser Tageszentrum Kreativ. Wir öffnen damit Fenster zu unseren Einrichtungen und beleuchten unsere Arbeit aus unterschiedlichen Blickwinkeln.

Grafik: Die VKKJ in Zahlen

Sport und Bewegung als Therapie

So geht es in dem Beitrag aus dem Ambulatorium Wiener Neustadt – er ist zugleich Titelgeber dieses Berichts – um die dortigen Erfahrungen mit Schwimmunterricht für Kinder mit Handicap. Und es zeigt sich: Bei entsprechender Vorbereitung und Betreuung müssen diese Kinder keinesfalls auf das Erlebnis der Bewegung im Wasser verzichten. Es können damit im Gegenteil wesentliche therapeutische Erfolge erzielt werden.

Wie wichtig Sport und Bewegung für die Förderung der jungen Menschen sind, zeigt auch der Bericht aus dem Ambulatorium Amstetten. Dort wurde unter dem Motto „Parcouring“ eine therapeutische Sportgruppe eingerichtet. Sie bietet den Kindern und Jugendlichen vielfältige Möglichkeiten, sich im Team weiterzuentwickeln.

Sommerprojekte bieten Abwechslung

Teamfähigkeit und Bewegung stehen auch im Zentrum der Outdoorgruppe im Ambulatorium Mistelbach. Im Rahmen eines Sommerprojektes bildet dort der Wald bereits seit Jahren Natur-, Experimentier- und Entwicklungsraum für die Teilnehmenden.

Der Sommer ist auch in weiteren Ambulatorien eine gute Möglichkeit, Abwechslung in den Therapiealltag zu bringen. So nutzt das Ambulatorium Eggenburg diese Zeit, um Drachen steigen zu lassen. Diese werden zuvor von den Kindern selbst gebastelt und schließlich zum Fliegen gebracht. Neben der Förderung der Geschicklichkeit ist hier ein Erfolgserlebnis für alle Beteiligten garantiert.

Im Ambulatorium Liesing, wo Jugendliche und junge Erwachsene gefördert werden, stand der Sommer im Zeichen von „Keep cool“. In der Gruppe ging es darum, sich mit dem sensiblen Thema „Gefühle“ auf spielerische und vertrauensvolle Weise auseinanderzusetzen.

Im Ambulatorium Strebersdorf wurde aus Verpackungsmaterial eine Schachtelstadt errichtet. Gefördert wurden dabei verschiedene Fähigkeiten, von der Handlungsplanung über die Feinmotorik bis hin zu Sprachverständnis und Satzbildung.

Fachartikel und persönlicher Rückblick

Neuroorthopädie umfasst die orthopädische Diagnostik, Funktionsanalyse, Behandlung, Prävention und Rehabilitation von Störungen des Bewegungsapparats bei neuromotorischen Erkrankungen. Wie kann hier die Qualität der Versorgung durch neue Standards verbessert werden? Damit befasst sich ein Expertenteam im Ambulatorium Sonnwendviertel (ehemals Fernkorngasse) und beleuchtet das Zusammenwirken von Behandlung und der Versorgung mit orthopädischen Hilfsmitteln.

Cerebralparese ist die häufigste Ursache für eine körperliche Beeinträchtigung in der Kindheit. Um diese adäquat behandeln zu können, ist es von entscheidender Bedeutung, den Schweregrad richtig einzuschätzen. Der fachärztliche Beitrag aus dem Ambulatorium Neunkirchen bietet ein Update zu diesem Thema.

Mit einem persönlichen Rückblick auf ihre 20-jährige Tätigkeit als Ärztin, davon jahrelang als ärztliche Leiterin, verabschiedet sich Dr. Beatrix Blaha-Emich vom Ambulatorium Wiental in den Ruhestand.

Das Tageszentrum Kreativ in Wiener Neustadt steuert einen Fachartikel über die Betreuung von Menschen mit Behinderung aus einer system-konstruktivistischen Perspektive bei.

„Diese Vielfalt spiegelt auch die Bandbreite in unseren Einrichtungen wieder. Sie zeigt, welche hohes fachliche Know-how gepaart mit Engagement und Kreativität vorhanden ist und wie dies zur bestmöglichen Versorgung und Förderung der uns anvertrauten Menschen genutzt wird“, lautet das Resümee von VKKJ-Obmann Stefan Stadler und VKKJ-Geschäftsführer Mag. Andreas Steuer.